13. März 2024
Wortmeldungen Literaturpreis 2024
Frank Witzel erhält den 7. WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte!
In seinem Essay „Die Möglichkeit einer Micky Maus“ beschäftigt Frank Witzel sich mit Verlust und Abschied als Grundbedingung unserer Existenz. Er reflektiert über unseren persönlichen und gesellschaftlichen Umgang mit Abschied und Trauer – und über die elementare Bedeutung von Schreiben und künstlerischer Arbeit als Möglichkeit der Sichtbarmachung und Bewältigung.
Dafür wird Frank Witzel von der Jury mit dem 7. WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte ausgezeichnet. Der Preis wird am 21. Juni in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt übergeben.
Der Preis wird jährlich von der Crespo Foundation ausgelobt. Er ist mit 35.000 Euro dotiert und zeichnet herausragende literarische Kurztexte aus, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen.
Die Jurybegründung
„Wo Gesellschaften sich immer stärker polarisieren und klare Schnitte von uns fordern, kommt der Literatur eine überlebenswichtige Funktion zu. Das Schreiben, wie es Frank Witzels Essay ‚Die Möglichkeit einer Micky Maus’ beleuchtet, wird zum Sensorium für all die übergangenen Einzelschicksale, die hingenommenen und ungesehenen Verluste des Lebens. In stets wiederkehrendem Selbstzweifel, doch mit erzählerischer Souveränität legt Witzel Schicht um Schicht den ethischen Kern des ‚unwillkürlichen Abschieds’ frei. Er ist um uns, millionenfach, zum Beispiel überall dort, wo von Flucht, wo von Migration die Rede ist, die sich handkehrum in Statistiken verwandelt. Was Abschiede mit Menschen machen, wie wir uns ihnen nähern können, ohne sie zu trivialisieren – das lehrt uns dieser Text.“
Über den Autor
Frank Witzel (*1955) ist Schriftsteller. Er schreibt Lyrik, Prosa und Hörspiele und veröffentlichte seit seinem Lyrikdebüt 1978 mehr als ein Dutzend Bücher, darunter die Romane „Bluemoon Baby“ (2001), „Vondenloh“ (2008) und „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ (Matthes & Seitz Berlin, 2015), für den er den Deutschen Buchpreis 2015 erhielt. 2017 hatte er die Friederich-Stiftungsprofessur an der Hochschule für Gestaltung Offenbach sowie zwischen 2017 und 2021 Poetikdozenturen in Heidelberg, Tübingen und Paderborn inne. 2021 wurde er mit dem Erich-Fried-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien „Die fernen Orte des Versagens“ (Matthes & Seitz Berlin, 2023). Frank Witzel lebt in Offenbach und Berlin.
Über WORTMELDUNGEN
Der WORTMELDUNGEN-Literaturpreis 2024 ist ein Programm der Crespo Foundation in Kooperation mit dem Literaturhaus Frankfurt, dem Schauspiel Frankfurt und dem Verbrecher Verlag. Präsentiert von hr2-kultur, Der Freitag, 54books und Poesierausch.