Förderung der Einführung des „Lesebandes“ an Schulen
Leseförderung mit dem Leseband
Mit dem Leseband werden tägliche Leseübungen mit Lautleseverfahren an Schulen eingeführt. Das Ziel: Alle Kinder in der Grundschule und in der Sekundarstufe I sollen (besser) lesen lernen. Dafür arbeiten wir mit den Kultusministerien der Länder und in einem Konsortium mit vier weiteren Stiftungen zusammen.

Lesenlernen lernen!
Jedes vierte Kind in Deutschland lernt nicht richtig lesen. Das Problem ist so altbekannt wie akut: 2022 erreichten 32,50 Prozent der Neuntklässler:innen nicht den Mindeststandard, 16 Prozent mehr als sieben Jahre zuvor. Auch die Lesekompetenz der Grundschüler:innen sinkt seit Jahren. Und nach wie vor ist der Zusammenhang zwischen Herkunft und Zukunft hoch: Benachteiligte Kinder erreichen im Schnitt niedrigere Kompetenzniveaus.
Die gute Nachricht: Es sind lösbare Probleme
Das zeigt das Hamburger Leseband, das 2015 als Modellprojekt startete und mit dem sich Hamburgs Schüler:innen seither vom drittletzten Platz im bundesweiten Vergleich in die vorderen Ränge gelesen haben. Und das wortwörtlich: Während einer festen Lesezeit in Schulen lesen Kinder und Lehrer:innen gemeinsam: jeden Tag 20 Minuten, alle Klassen der ganzen Schule, mit verschiedenen, wissenschaftlich erprobten Methoden.
Zum „Band“ wird das Lesetraining, indem es immer zur gleichen Zeit stattfindet: Gelesen wird in dem Fach, das in diese Zeit fällt. Die verbesserte Lesefähigkeit wirkt sich auf alle Fächer aus. Denn Kinder, die die Aufgaben richtig verstehen, haben es auch in Mathe oder Sachkunde leichter. Neben seiner Effektivität ist die Kostengünstigkeit ein weiterer Vorteil des Lesebands: Es funktioniert mit allen Texten und kann ohne große Weiterbildung durch die Lehrkräfte umgesetzt werden.
Die Lesebänder auf einen Blick
Für wen?
Für alle Grundschulen und bis in die Sekundarstufe 1
Ziel
Eine Basis-Leseförderung der Schulkinder, damit alle Schulkinder lesen lernen und bessere Bildungschancen haben.
Ort
bundesweit
Gemeinsam für mehr Lesespaß
Zusammen mit den Kulturministerien der Länder, mit Wissenschaftler:innen und Pädagog:innen und in einem Konsortium mit vier weiteren Stiftungen – der Auridis Stiftung, der Bertelsmann Stiftung, der Reinhard Mohn Stiftung, der Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit – unterstützen wir die bundesweite Einführung der Lesebänder. In Berlin, Rheinland-Pfalz und Thüringen sind wir schon dabei; in Brandenburg und Hessen sind wir in Startposition.
„Wir haben in der Leseförderung schon so viel ausprobiert – und hier klappt’s mal.“

Bücherkoffer Programm, © coach@school e. V.
Unterstützung über das Leseband hinaus
„Bücherkoffer“
Das Programm „Bücherkoffer“ unseres Förderpartners coach@school e. V. erkennt Zweisprachigkeit als Potenzial und denkt Familiensprachen in der Leseförderung mit. Türkisch, Arabisch, Polnisch: Mehrsprachige Bücher in bis zu fünfzig Sprachen stecken in den Bücherkoffern. Familien können über Sprachbarrieren hinweg zu Hause gemeinsam lesen und so die Lesefreude anregen.
„Lesen lernen mit dem Turbo Team“
Kindern, die eine vertiefende Leseförderung benötigen, hilft das High-Impact Tutoring-Tool „Lesen lernen mit dem Turbo Team“ unseres Förderpartners Tutoring for All. In sechs bis acht Wochen holen Kinder damit spielerisch Lernrückstände von mehreren Monaten auf. Das Projekt ist für den Innovationspreis für digitale Bildung nominiert, der am 7. Mai 2025 auf der LEARNTEC vergeben wird.
ANSPRECHPARTNER:INNEN

Cora Stein
Bereichsleitung Bildung und Soziales
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