Herkunft, Elternhaus und Zugehörigkeit bestimmen nach wie vor die Bedingungen des Aufwachsens in Deutschland. Migrantisierung und struktureller Rassismus spielen gerade im System Schule eine große Rolle. In seinem facettenreichen Coming of Age-Roman „Pink Elephant“ schildert Luca Kieser, wie das aus der Perspektive eines Vierzehnjährigen mit bildungsbürgerlichem Background wahrgenommen wird.  Mit der politischen Bildnerin Nava Zarabian spricht er über die Zuschreibungen, Verwicklungen und Ausgrenzungen, denen Jugendliche im Bildungssystem ausgesetzt sind, aber auch über ihre Spielräume damit umzugehen, und nicht zuletzt über die Jugendkultur der 2000er Jahre.

Luca Kieser, geboren 1992 in Tübingen, studierte Philosophie sowie Sprachkunst in Heidelberg, Leipzig und Wien, wo er heute lebt. Er wurde unter anderem mit dem Wortmeldungen-Förderpreis, dem Lyrik-Lichtungen-Stipendium und dem FM4 Wortlautpreis ausgezeichnet. Sein Debütroman „Weil da war etwas im Wasser“ (Verlag, Jahr) stand drei Mal in Folge auf der ORF-Bestenliste und war für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert.

Nava Zarabian ist Politische Bildnerin und Speakerin. Sie studierte Islamwissenschaften und Musikwissenschaften und arbeitete früh zu der Bedeutung von Hiphop in extremistischer Propaganda. Ihre Themen sind Radikalisierung im Netz, Islamismus, Rassismus und deren Wechselwirkungen mit Popkultur. 

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „WORTMELDUNGEN im Crespo Open Space“. Unter dem Titel „Was bewegt? Lesungen und Gespräche zur Gegenwart“ bringt sie Autor:innen mit Künstler:innen und Expert:innen anderer Disziplinen ins Gespräch, um verschiedene Perspektiven auf aktuelle gesellschaftliche Themen zu zeigen.